Wir möchten unsere Belegschaft gezielt weiterbilden und prüfen dafür die Nutzung des Qualifizierungschancengesetzes. Der Fokus liegt auf kompakten, berufsbegleitenden Formaten mit messbaren Ergebnissen, ohne den laufenden Betrieb zu stark zu belasten. Besonders wichtig sind uns klare Förderwege, ein anerkanntes Zertifikat und eine gute Verzahnung von Praxisprojekten, Compliance und Change Management.
Welche Erfahrungen habt ihr mit staatlich geförderten Weiterbildungen nach QCG, worauf sollte man bei der Anbieterwahl, Antragstellung und internen Umsetzung achten, und welche Stolpersteine lassen sich im Vorfeld vermeiden?
Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) kann für Betriebe ein echter Hebel sein, wenn man es strategisch und sauber beantragt. Praktisch bedeutet das: Lehrgangskosten lassen sich – je nach Konstellation – vollständig fördern, während Lohnkosten anteilig bis zu 75 % bezuschusst werden können. Den größten Unterschied macht eine präzise Bedarfsanalyse, die Rollen, Kompetenzlücken und messbare Ziele pro Teilnehmer festlegt. Darauf baut ihr einen Zeitplan auf, der Freistellungen, Übergaben und wöchentliche Transfersessions in den Arbeitsalltag integriert. So entstehen aus Lerninhalten konkrete Use Cases, statt dass die Weiterbildung in der Theorie steckenbleibt. Parallel solltet ihr Governance-Fragen zu Daten, Compliance und Dokumentation früh klären, damit es später keine Bremsen gibt.
Für die Orientierung zu Förderarten, Voraussetzungen und Abläufen lohnt der Blick in den Beitrag Qualifizierungschancengesetz: Alles was Sie wissen müssen, der die Eckpunkte kompakt zusammenfasst. Hilfreich ist außerdem, wenn der Bildungsträger euch bei der Antragstellung operativ begleitet und Musterunterlagen für Kostenpläne, Maßnahmebeschreibungen und Teilnehmerprofile bereitstellt. Plant pro Woche klare Transferaufgaben und eine kurze Demo-Runde, in der Teams Ergebnisse zeigen und Feedback erhalten. Diese Routine erhöht die Lernbindung, schafft Sichtbarkeit im Management und liefert belastbare Nachweise für die Förderung. Bei heterogenen Teams bewährt sich ein modularer Aufbau: Grundlagen, Tool-Praxis, Rechtsrahmen inklusive EU-AI-Act sowie Change-Management.
Stolpersteine sind meist zu breite Ziele, fehlende Ressourcenfenster und ungeklärte Verantwortlichkeiten im Fachbereich. Ein interner Sponsor, ein schlankes PMO und ein 90-Tage-Plan mit Meilensteinen schaffen hier Verbindlichkeit und Tempo. Wenn diese Bausteine zusammenkommen und ein erfahrener Anbieter die Förderlogik mitdenkt, lässt sich in fünf Wochen ein zertifizierter Kompetenzsprung erreichen, der Produktivität und Compliance gleichermaßen stärkt.